der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (ÖGPP), Österreichischen Gesellschaft für Sozialpsychiatrie (ÖGSP), Österreichischen Gesellschaft für Suizidprävention (ÖGS), Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (ÖGKJP), pro mente Austria

Positionspapier zur Flüchtlingsversorgung 2018-01-17 (erweiterte Fassung Nov. 2019)  pdf 

(Schreiben an das Verhandlungsteam zur Regierungsbildung)

Sehr geehrte Mitglieder der Verhandlungsteams,

im Frühjahr 2018 verfassten die Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (ÖGPP) und die Österreichische Gesellschaft für Sozialpsychiatrie (ÖGSP) ein gemeinsames Positionspapier zum Thema zur Versorgung psychisch kranker Flüchtlinge. Das Papier nahm zur aktuellen Entwicklung in der Versorgung psychisch kranker Flüchtlinge Stellung und enthält eine Reihe von Empfehlungen. Abgesehen von der mittlerweile weiter gesunkenen Zahl von Asylsuchenden sind die im Papier beschriebenen Herausforderungen dieselben geblieben. Zusätzlich wurden in Fachkreisen zuletzt vermehrte Suizidversuche unter Geflüchteten und/oder von der Abschiebung bedrohten Menschen thematisiert. Siehe auch das "position statement on mental health of child and adolescent refugees" der "European Society for Child and Adolescent Psychiatry" (ESCAP).

Aus diesem Grund haben sich nun auch die Österreichische Gesellschaft für Suizidprävention (ÖGS), die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (ÖGKJP) und pro mente Austria entschlossen sich diesem um das Thema Suizidalität erweiterten Positionspapier anzuschließen. Ziel ist es die Verhandlungsteams der Parteien auf die Problematik aufmerksam zu machen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Punkte Bedarfsorientierte Versorgung (von niederschwellig bis hochspezialisiert; Beseitigung von Wartezeiten auf Behandlung), Transition von Jugendeinrichtungen zu Strukturen für Erwachsene sowie Sicherung der Grundbedürfnisse (adäquates Wohnen, Ausbildung/Beschäftigung) im Papier allgemeingültig zu sehen sind und auch für die Versorgung von Menschen ohne Fluchterfahrung gleichermaßen von Bedeutung sind.

In der Hoffnung der Berücksichtigung der Thematik im Rahmen der Koalitionsverhandlungen verbleiben die unterzeichnenden Organisationen mit freundlichen Grüßen.

Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (ÖGPP)

Österreichische Gesellschaft für Sozialpsychiatrie (ÖGSP)

Österreichische Gesellschaft für Suizidprävention (ÖGS)

Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (ÖGKJP)

pro mente Austria

Mit freundlichen Grüßen

Univ.-Prof. Dr. Johannes Wancata
Präsident ÖGPP